Was die Leistungen bzw. Nicht-Leistungen des AUA- sowie ÖIAG-Managements rund um den geplanten Verkauf der österreichischen Airline betrifft, so mögen diese von Wirtschaftsexperten beurteilt werden.
Zur Kommunikationsstrategie möchte ich aber doch gerne etwas anmerken:
Sie ist schlichtweg unprofessionell.
Die Wiener Börse teilte heute früh mit, dass die AUA-Aktien vorübergehend vom Handel ausgesetzt seien. Die offizielle Begründung: Eine „wichtige Mitteilung“ stünde bevor. Der wahre Grund dürfte aber viel eher darin liegen, dass die Aktien der Fluglinie gerade eben mehr als 30 Punkte verloren haben.
Ausgelöst wurde der rasante Kurs-Sturzflug wahrscheinlich durch den Doppel-Absprung mit dem Notfallschirm von Air France-KLM und der russischen S7. Ein weiterer Interessent an dem mit 900 Mio. Euro schwer verschuldeten Unternehmen, die Lufthansa, hat, auch wenn es wie ein böser Scherz klingt, verlauten lassen, den Kauf bestenfalls um einen einzigen symbolischen Euro zu tätigen. Die nun, wie es scheint ernsthaft (!), angedachte Alternative, den Staat einspringen zu lassen, klingt wie ein Hohn: Eine Fluglinie kauft sich selbst.
Wer die heutige Mitteilung zur AUA avisiert hat, ob das Management der Airline selbst oder gar die Holding ÖIAG, war nicht zu erfahren. Keiner der beiden wusste etwas von einer „wichtigen Mitteilung“. Schlimm genug, denn eigentlich müssten ja beide darüber zu berichten haben. Die aktuelle Situation kommentieren wollte man dann – erwartungsgemäß – auch nicht.
Schweigen, Mauern, geheimnisvolle Andeutungen –
Willkommen in der Provinzposse mit Namen „Österreich“..!
Die Frist für verbindliche Offerte mit Preisangabe läuft übrigens noch bis morgen, Freitag.
Vielleicht findet sich ja doch noch irgendein reicher Scheich, der „unserer“ AUA ein bisserl wohler gesonnen ist als der letzte und es schafft, sie wieder in luftige Höhen zu bringen.
Flieg Vogel, flieg…