Rechter Selbst(wahl)betrug

65 Jahre nach dem „totalen Krieg“, der nichts anderes war als die totale Selbstaufgabe der Vernunft, sind viele Menschen – die Alten, noch immer, die Jungen, schon wieder – bereit, sich für dumm verkaufen zu lassen.

Nein, es geht hier ausdrücklich nicht darum, die HC Straches dieses Landes dafür anzuprangern, dass sie rechtes Gedankengut so abstoßend gefällig und unappetitlich appetitlich anbieten, dass selbst der Geistreichste unter den Dummen, der christlichste Nächstenliebende unter den rassistischen Ressentiment-Junkies und der sich selbst am meisten als herrenmenschlicher Leithammel Missverstehende unter all den hohlköpfigen Herdentieren nicht anders kann, als „Ja, ich will..!“ zu grölen und sein Kreuz an der richtigen, soll heißen: an der falschen Stelle zu machen.

Es geht um etwas ganz anderes.

All jene, die sich anziehen lassen vom Hass und aufstacheln lassen, ihn auszuleben, weil sie sich bestätigt sehen in dem, was sie „immer schon gefühlt“, „immer schon gedacht“ haben und „immer schon gerne gesagt“ hätten, haben die Wahrheit an diesem falschen Spiel nicht verstanden:

Ein AH, ein JH, ein HC und wie sie alle morgen, übermorgen und überübermorgen heißen werden, kümmern sich einen feuchten Dreck um sie und ihre vermeintlichen Anliegen.

Die Probleme des „kleinen Mannes“, für den sie sich ach, so gerne lautstark machen, interessieren die „Führer“ genauso wenig, wie der „kleine Mann“ an sich.

Er ist für sie keinen Cent mehr wert als jene Menschen, gegen die sie ihn aufhetzen.

Die „Führer“ haben ihre Marktlücke entdeckt und verkaufen ihr Produkt erfolgreich, um ihre Familien und ihren Narzissmus damit zu nähren.

Es funktioniert perfekt, weil sie kein künstliches Bedürfnis schaffen und das psychologische Fundament dafür erst gar nicht selbst errichten müssen.

Das Ressentiment, die Dummheit und der Herdentrieb jener Menschen, von deren Ausbeutung die „Führer“ von gestern, heute und morgen vorzüglich leben, gab es immer schon.

Diesbezüglich haben wir auch in Zukunft, trotz aller Wahlen, keine Wahl.

Sie werden wohl nie aussterben:

die Dummen und jene, die sich ihrer zu bedienen wissen.