Gottesunstaat

Es ist dramatisch zu sehen, wie sich gefühlt die gesamte Bevölkerung eines Landes auf die Flucht macht.

In Afghanistan passiert derzeit genau das.

Seit die Taliban nun auch die Hauptstadt Kabul eingenommen haben und die offiziellen politischen Führer sich zurückgezogen haben, steht die Zukunft des Landes in den Sternen – und es dürften keine guten sein.

Dass die radikalen Muslime, die nicht davor zurückgeschreckt sind, das eigene Land mit Gewalt zu erobern, eine gemäßigte islamische Gesellschaft errichten werden, ist ziemlich unwahrscheinlich.

Dass sie Frauenrechte achten und politische Gegner nicht verfolgen werden, wie sie gleich bei ihrem ersten öffentlichen Pressetermin vollmundig bekundet haben, ist ebenfalls nur schwer zu glauben.

Worauf auch immer die Weltgemeinschaft sich einzustellen haben wird: Der Schutz unschuldiger Menschen sollte unter keinen Umständen der schon seit geraumer Zeit wachsenden Aversion afghanischen Flüchtlingen bzw. Asylwerbern gegenüber geopfert werden. Selbst wenn manche, ja sogar überproportional viele von ihnen straffällig werden.