Ich muss Ihnen ein Geständnis machen: Ich liebe einen Mann.
Nein, nicht was Sie denken! Ich habe eine Freundin.
Kennen gelernt habe ich ihn schon als Kind. Zu dem Zeitpunkt war er bereits erwachsen und berühmt. Mittlerweile feiert er seinen 82. Geburtstag. 44 Jahre trennen uns also von einander.
Er hat mich zum Lachen gebracht, aber auch zum Weinen. Manchmal sogar zum Weinen vor lauter Lachen. Durch ihn habe ich gelernt, dass man das Leben nie allzu ernst nehmen sollte. Er war und ist diesbezüglich ein großes Vorbild für mich.
Ich spreche vom Komiker Jerry Lewis.
Dieser Mensch ist so herrlich verrückt, dass es schon wieder genial ist. Er nimmt das Leben so wenig ernst, wie es sich gehört. Sich selbst noch viel weniger.
Ich denke, die Größe eines Menschen zeigt sich darin, wie leicht es ihm gelingt, über sich selbst zu lachen.
Jerry Lewis lacht am liebsten über sich selbst.
Dass er die wirklich ernsten Dinge des Lebens aber trotzdem nicht ganz übersieht, beweist sein mittlerweile 40 Jahre dauerndes Engagement für muskelkranke Menschen.
Für diesen Einsatz wird Jerry Lewis bei der nächsten Oscar-Verleihung eine Ehren-Trophäe erhalten. Laut Aussendung der Academy of Motion Picture Arts and Sciences soll ihm im Rahmen der Gala-Show am 22. Februar 2009 der Jean-Hersholt-Preis für humanitäres Engagement überreicht werden.
Über das Leben zu lachen hatte der Komiker übrigens nicht immer:
Prostatakrebs, eine Magenblutung, einen Herzinfarkt, eine Wirbelsäulenfraktur und eine schwere Lungenkrankheit überstand Jerry Lewis aber trotzdem, genauso wie auch seine jahrelange Tablettensucht.
Ich verneige mich in Dankbarkeit für die unzähligen Tränen, die ich seinetwegen seit meiner Kindheit vergossen habe und für seinen Humor, mit dem er mich schon bei unserem ersten Kontakt unheilbar infiziert hat, vor einem großen Künstler und einem noch viel größeren Menschen.