46 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind mit der Demokratie unzufrieden. Also knapp weniger als die Hälfte.
Zu diesem Ergebnis kommt die soeben vorgestellte Studie „Die Österreicher innen – Wertewandel 1990 bis 2008“.
Eine weitere beängstigende Erkenntnis dieser Studie:
21 Prozent könnten sich einen „starken Mann“ vorstellen, der weder durch Wahlen, noch durch das Parlament in seinem Schalten und Walten beeinflusst wird.
Kein Wunder, wo unsere Landsleute doch demokratischen Institutionen wenig Sympathie entgegen bringen:
Die Österreicherinnen und Österreicher vertrauen der EU (26 %) und dem heimischen Parlament (28 %) weniger als der Kirche (36 %).
Sollte uns das beunruhigen?
Auf jeden Fall.
Der Zweite Weltkrieg und das Ende des totalitären Regimes der Nationalsozialisten liegen über 60 Jahre zurück.
Winston Churchill, ehemaliger Premierminister Großbritanniens, noch geprägt von den Ereignissen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, war zwar nicht so naiv, zu glauben, die Demokratie wäre die perfekte Staatsform. Aber in seiner berühmten Rede vor dem britischen Unterhaus vom 11. November 1947 stellte er dennoch ziemlich klar fest:
„Es heißt ja, Demokratie ist die schlechteste Regierungsform – mit Ausnahme all der anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.“
Müssen wir wirklich wieder erleben, wie es ist, unter einem „Führer“ zu leben, um zu erkennen, dass Churchill Recht hatte?