Politikverdrossenheit?
DAS wäre ja wenigstens etwas!
Aber es ist noch viel schlimmer als vermutet:
Vielen (den meisten?) Österreicherinnen und Österreichern ist die Politik einfach egal, „wurscht“, wie man auf gut österreichisch sagen könnte.
Ob orange und blaue Politiker sich gegenseitig hintergehen und den „schwarzen Peter“ für Korruption und Betrug dem jeweils Anderen zuschieben, ob fragwürdige Staatsbürgerschaftsdeals unter Freunden gemacht werden oder ob mal eben schnell humanitäre Grundüberzeugungen auf dem Altar (vermeintlich erfolgsversprechender) wahltaktischer Überlegungen geopfert werden – unsere Landsleute sind darob nicht die Bohne erregt.
Es geht ihnen ganz einfach am sprichwörtlichen Arsch vorbei..!
DAS ist – neben der Grauslichkeit all jener Vorgänge per se – das WIRKLICH Schlimme.
Was mag der Grund dafür sein? Geht es uns tatsächlich so gut (zu gut, könnte man vermuten), dass es uns vollkommen kalt lässt, wenn die Fundamente der modernen, aufgeklärten Demokratie permanent erschüttert und in Frage gestellt werden?
Muss erst wieder ein Diktator daher kommen, der uns spürbar weh tut, damit wir überreißen, welche Menschen in diesem Land in Schlüsselpositionen der Macht sitzen, und dass diese Menschen nicht das tun, was sie behaupten und wofür sie sich – offiziell – haben wählen lassen:
die Interessen des Volks vertreten?
Wo ist der Bundespräsident, wo sind die ach, so moralischen Kirchen, wo jene Parteien wie die „Grünen“, die – im Prinzip noch unversaut vom Geschmack realer Macht – gegen diese Eintrübung unseres Blicks aus Bequemlichkeit aufbegehren, uns wachrütteln, bevor wir in dumpfer Gemütlichkeit entschlafen, während die Profiteure unserer Dummheit sich mit der Wahrheit, der Freiheit (unserer!) und unserem Geld davon gemacht haben?
Alles paletti, es geht uns gut!
Und außerdem:
Ist eh schon wurscht…