Ja, ich habe mich darüber gefreut – wie die meisten meiner homo- und heterosexuellen Freundinnen und Freunde -, dass mit Conchita Wurst ein homosexueller Mann in Frauenkleidern und mit Bart den Songcontest gewonnen hat.
Natürlich war der Sieg nicht alleine (oder vielleicht sogar nur in zweiter oder gar dritter Linie) dem Song selbst zu verdanken, obwohl der – auch wenn mir kein Songcontest-Song gefällt – wahrscheinlich einer der besseren war.
Es war die Botschaft von Conchita Wurst / Tom Neuwirth und die erfreuliche Tatsache, dass die Menschen in Europa grosso modo doch liberaler sind als ihre konservativen Politiker, die diesen Sieg möglich gemacht haben.
Apropos „Politiker“:
Es ist äußerst befremdlich, dass diejenigen, die sich bei ihren Worten und Taten meist darauf berufen, was „das Volk“ will, in diesem Punkt („Ausgrenzung von Homosexuellen“) von ihrer Praxis abweichen.
Laut einer Umfrage, die das Magazin „profil“ vor einiger Zeit veröffentlicht hat, stehen die Österreicherinnen und Österreicher Homosexuellen und Themen wie „Homoehe“ und „Adoption von Kindern durch homosexuelle Eltern“ weit offener gegenüber als so mancher Politiker.
Es braucht noch viele bekennende Prominente wie Conchita Wurst, bis die Einsicht, dass „Homosexualität“ nichts Widernatürliches ist, in die Köpfe der standhaftesten Verweigerer vernünftigen Denkens eingedrungen ist.