Deutschland ist Fußballweltmeister – herzliche Gratulation!
Die Leistungen des deutschen Teams, nicht zuletzt der 7:1-Sieg gegen den Gastgeber Brasilien, waren tatsächlich beachtlich und auch die Coolness, im Finale gegen Argentinien Ruhe zu bewahren und den zum Greifen nahen Sieg nicht im wahrsten Sinne des Wortes zu verspielen, hat die deutsche Nationalmannschaft gut hingekriegt.
Weniger cool war jedoch die Einlage, welche die Spieler nach ihrer Rückkehr unter den Jubelrufen ihrer Fans vor dem Brandenburger Tor in Berlin geboten haben:
„So geh’n die Gauchos, die Gauchos, die geh’n so!“ spotteten Mario Götze, Miroslav Klose, Toni Kroos, André Schürrle, Shkodran Mustafi und Roman Weidenfeller über die unterlegenen Argentinier und stolperten dabei in gebückter Haltung über die Bühne.
Die darauf folgende Textzeile des Siegerliedes – „So geh’n die Deutschen, die Deutschen, die geh’n so!“ – absolvierten sie im aufrechten Gang.
In welchem Kontrast zu solch‘ würdelosem Verhalten steht dazu dasjenige von Jogi Löw, der nach dem Sieg über Brasilien einige der Spieler der gegnerischen Mannschaft umarmte und tröstete und ihnen damit seinen Respekt zollte.
Mann muss keine Nazi-Vergleiche anstellen – es muss Deutschland im Jahr 2014 selbstverständlich genauso vergönnt seine, eine Fußball-WM zu gewinnen und sich darüber zu freuen, wie jedem anderen Land dieser Welt -, aber das geht einfach nicht.
Wer sich so über den eigenen Erfolg freut, dass er das unterlegene Team auch noch außerhalb des Spielfeldes demütigt, hat den Sieg vielleicht aus fußballerischer Sicht verdient.
Aus moralischer aber bestimmt nicht.