Nun ist er also tot: Winnetou oder besser gesagt: Pierre Brice, aber eigentlich doch: Winnetou.
Der französische Schauspieler hat den berühmten Appachen-Häuptling in den Filmen verkörpert, die meine Kindheit und Jugend und indirekt wohl auch mein Erwachsenenleben geprägt haben.
Winnetou und Old Shatterhand waren, neben Batman, Superman und Spiderman, meine Helden.
Selbst heute bekomme ich noch feuchte Augen, wenn ich den Titelsong der Filme im Radio höre.
Wenn ich erfahre, wie in den Kindergärten von heute den Kleinen eingebläut wird, dass Cowboy und Indianer zu spielen nicht okay, weil so „gewalttätig“ ist, und mit Waffen aufeinander zu schießen, „grauslich“, muss ich lachen.
Selbstverständlich haben wir Cowboy und Indianer gespielt, uns dabei jedoch nicht die Bösen, sondern Old Shatterhand und Winnetou zu Vorbildern genommen.
Wir sind durch die Prärie geritten, haben uns angepirscht und auf einander geschossen, wenn es unvermeidlich war.
Aber wir haben auch Gefangene befreit, am Lagerfeuer zusammen die Friedenspfeife geraucht und Blutsbruderschaften geschlossen.
Auch Winnetou und Old Shatterhand und ihre Freunde haben geschossen und getötet. Aber nur in Notwehr.
Hauptsächlich haben sie Menschen geholfen, die in Not waren, Armen, Schwachen, Unterdrückten.
Das hat Eindruck auf mich gemacht.
Pierre Brice war für mich Winnetou, so wie Lex Barker Old Shatterhand war und immer sein wird.
So long, du edler Appachen-Häuptling, deine Heldentaten und die Abenteuer meiner Kindheit, zu denen sie meine Freunde und mich inspiriert haben, werden mir unvergessen bleiben.