Ein fulminanter Neuanfang hätte es werden können.
Nach der Ablöse von Werner Faymann durch Christian Kern sah es ein paar Herzschläge lang so aus, als könnte sich an der politischen Dauerstarre etwas ändern, an der das Land seit Jahren leidet.
Mit Kern trat ein Mann an die Spitze der Regierung, der nicht bloß ehrlich und intelligent zu seinem Publikum spricht, sondern seine Botschaften auch noch in elegante Sätze zu verpacken versteht.
Tatsächlich hatte es den Anschein, als würde ein neuer Typ Sozialdemokrat sich startklar machen und die Ärmel aufkrempeln, um als Kanzler mit seinem ÖVP-Vize das alte Spiel von gegenseitiger Blockade und Proporz zu durchbrechen und substantielle Veränderungen – im Interesse Österreichs – in den Blick zu nehmen.
Aus, vorbei. Der Traum hat sich in Luft aufgelöst. Die Magie des Neuanfangs ist der tristen Realität gewichen: Christian Kern mag ein besserer Redner sein als sein Vorgänger, er ist aber genau so ein Sklave seiner Gesinnungsgemeinschaft.
Dasselbe trifft ceteris paribus auf sein schwarzes Gegenüber zu. Auch Reinhold Mitterlehner kann sich nicht freispielen von seinen Leuten. Symbolisch für die Fortsetzung der ewigen Wiederkehr des Gleichen dürfen wir die Farce rund um die Bestellung der neuen Rechnungshofpräsidentin nehmen.
Frischer Wind weht anders und riecht nach Veränderung. Das Lüftchen, das uns jetzt in die Nase steigt, stinkt nach Abgestandenem.
Es geht nichts mehr – und das wird immer so weiter gehen.
Endlich sind wir angekommen:
Endstation Kreisverkehr.