Menschen mögen es einfach:
Hier die Guten, da die Bösen, auf einer Seite die Schwarzen, auf der anderen die Weißen.
Die aktuellen Demonstrationen in den USA, die nicht selten in Gewalt ausarten – und sei es nur jene gegen Hab und Gut anderer Menschen -, werden immer öfter mit dem Verweis auf den angeblichen strukturellen Rassismus gerechtfertigt.
Doch selbst wenn es diesen strukturellen Rassismus tatsächlich gibt, kann er nicht als Ausrede dafür verwendet werden, von friedlichen Kundgebungen zu Plünderungen und Orgien der Zerstörung überzugehen.
Blinde Gewalt, wie wir sie derzeit in den USA erleben, ist keine Lösung für die vermeintlichen oder realen Probleme des Landes. Wahrscheinlich ist die Bereitschaft, Gewalt anzuwenden, das fundamentale Problem.
Der legale Besitz von Waffen in den Händen von Zivilisten, die Angst davor, dass der Andere zuerst schießen könnte und es daher besser wäre, ihm zuvorzukommen, ist nach meinem Dafürhalten viel eher das strukturelle Problem, das man in den Griff bekommen müsste.
Sind alle Weißen Rassisten? Ganz bestimmt nicht. Rassismus gibt es auch umgekehrt – von Schwarzen gegenüber Weißen. Und selbstverständlich gibt es ihn auch von jeder Gruppe anderen Gruppen von Menschen gegenüber. Doch die Antipathien, die Menschen, aus welchen Gründen auch immer, für einander empfinden mögen, müssen nicht zwangsläufig dazu führen, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.
Es ist die Gewaltbereitschaft und ihre Bewaffnung, die sich in einer Art Rückkoppelungsschleife selbst verstärkt.
Sie zu durchbrechen und idealer Weise umzukehren, sie in eine positive Richtung zu drehen, wäre das, was wir tun sollten.
Doch wie lässt sich diese Aufgabe bewältigen?