Donald Trumps Twitter-Account wurde von dem Kurznachrichtendienst gesperrt.
Nicht nur der scheidende US-Präsident findet das problematisch.
Auch viele Medienexperten sprechen von Zensur und kritisieren die Sperre Trumps.
Doch ist sie tatsächlich problematisch?
Twitter ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen und auch wenn es vielleicht eine jener Plattformen ist, welche global eine sehr hohe Reichweite haben, gibt es trotzdem keinen legitimen Anspruch darauf, dieses virtuelle Sprachrohr nutzen zu dürfen.
Das gilt auch, ja, insbesonders für Donald Trump.
Es ist schwer zu glauben, dass er, der zu den reichsten Menschen seines Landes gehört, keine andere Möglichkeit finden könnte, seine Meinungen unters Volk zu bringen.
(Das kann in einem liberalen demokratischen Rechtsstaat jeder Mensch mit Internetzugang.)
Und gerade in einem Land wie den USA sollte es einem Privatunternehmen möglich sein, sich selbst seine Kundschaft auszusuchen.
Trotzdem kann man es schlecht finden, dass Twitter Donald Trump verbietet, seine – durchaus oft befremdlichen – Botschaften unters Volk zu bringen.
Denn die offene Debatte auch von umstrittenen Positionen ist das Salz in der Suppe einer demokratischen, offenen Gesellschaft.
Twitter darf Trump selbstverständlich sperren, aber tun sollte der Kurznachrichtendienst es nicht.
Lektor, Autor, Philosoph