Es ist traurig, aber wahr:
Viele Österreicherinnen und Österreicher sind offensichtlich nicht in der Lage, eine verantwortungsvolle Entscheidung für sich selbst und ihre Landsleute zu treffen.
Die Menschen hierzulande könnten seit Monaten geimpft, die Corona-Pandemie könnte vorbei sein.
Allein: Unter dem Schlagwort der „individuellen Freiheit“ wurde nun eben diese verspielt.
Ab 1. Februar gilt eine allgemeine Impfpflicht.
Das ist zwar ein Eingriff in die oben genannte „individuelle Freiheit“, er ist aber alternativlos.
Die Intensivstationen stehen kurz vor dem Kollaps, wichtige Operationen, z.B. von Krebspatienten, müssen bereits verschoben werden.
Das kann und darf es in einem reichen Land wie Österreich eigentlich nicht geben – und doch geschieht es.
Wenn die Krise irgendwann vorüber ist, sollten alle, nicht nur Rechte wie Herbert Kickl und seine FPÖ, sondern auch die anderen Parteien darüber nachdenken, welchen Beitrag sie jeweils zur weit verbreiteten Impfskepsis und schlussendlich zur Impfverweigerung eines relevanten Teils der Bevölkerung beigetragen haben.
Haben wirtschaftliche Interessen der Klientel der ÖVP diese Partei zu lasch agieren lassen? Was ist mit den Grünen und ihrer seit Jahren undifferenzierten Agitation gegen die Gentechnik? Haben Linke, wie die SPÖ, nicht seit langem gegen „Kapitalismus“ und „Konzerne“ gehetzt?
Kann es da verwundern, dass die Menschen kein besonderes Vertrauen in Impfstoffe großer Pharmakonzerne haben, noch dazu, wenn ein paar diesen Impfstoffe auf gentechnischer Forschung beruhen?
Es wird Zeit, dass die Aufklärung in Österreich ankommt und die Vernunft die Oberhand gewinnt!
Lektor, Autor, Philosoph