Die österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler möchte allen jungen Menschen zu ihrem 18. Geburtstag ein Klimaticket schenken – ein Jahr lang gratis durch ganz Österreich.
Kaum war die Idee publik geworden, schon mehrten sich die kritischen Stimmen, z.B. in einer „Pro & Contra-Debatte“ in der Zeitung „Der Standard“:
https://www.derstandard.at/story/3000000191797/sind-gratis-klimatickets-fuer-18-jaehrige-eine-gute-idee-ein-pro-und-kontra
Geldverschwendung wäre diese Idee, wo man die 120 Mio. Euro, welche dieses Geschenk pro Jahr kosten würde, auch besser verwenden könnte, etwa, um Pendler zu entlasten, die vor allem in ländlichen Regionen kaum eine andere Chance hätten, als mit dem PKW zur Arbeit zu fahren.
Wenn man das gratis Klimaticket alleine zum Zweck des Anreizes, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, ansieht, ist es womöglich wirklich der falsche Ansatz.
Doch was spricht dagegen, es in einen anderen, größeren Kontext zu stellen?
Vor einigen Jahren gab es die Idee, innerhalb der EU Interrail-Tickets an junge Menschen zu verlosen, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, gratis ihr Europa zu erfahren.
Warum bietet man das nicht allen EU-Bürgern von 18 bis maximal 25 Jahre an: Ein Ticket, mit dem man an 60 Tagen (die nicht hintereinander konsumiert werden müssen) gratis die gesamte EU per Zug kennenlernen darf?
Das wäre nicht nur gut für das Klima im naturwissenschaftlichen Sinn des Wortes, sondern auch für das politische:
Wer weiß, wie Menschen in anderen Ländern leben, die mittlerweile zu unserer erweiterten Heimat gehören, ist weniger anfällig für Vorurteile und Ressentiments und denkt weniger national als international.