Worte statt Taten

Ich kannte Charlie Kirk nicht.

Der US-Amerikaner mit seinen ausgesprochen konservativen Ansichten trat erst in mein Blickfeld, als er vor fünf Tagen bei einem seiner Auftritte an einer Universität von einem Attentäter erschossen wurde.

Die Berichte, die daraufhin die Medien fluteten, lassen sich zwei unterschiedlichen Kategorien zuordnen:

Entweder sie bezeichnen Kirk als großartigen Mann, der einer Radikalisierung der politischen Linken zum Opfer gefallen sei, oder sie nennen seine Ermordung pro forma verwerflich, verhehlen aber nicht, dass das Opfer irgendwie selbst schuld daran sei, getötet worden zu sein.

Seitdem die Medien erstmals über das Attentat berichtet haben, habe ich mir mehrere Videos der Auftritte Charlie Kirks im Internet angesehen. In manchen Punkten gebe ich ihm recht, in vielen würde ich ihm – wenn ich jemals mit ihm diskutiert hätte – wohl widersprochen haben.

Doch unabhängig davon, wie man Kirk weltanschaulich einordnet – und das hängt wohl davon ab, wo man sich selbst im politischen Spektrum verortet -, eines hat ihn nachweislich von vielen anderen Menschen, die sich politisch engagieren, unterschieden:

seine Bereitschaft, mit Menschen zu diskutieren, die nicht seiner Meinung waren.

Aber ist es nicht genau das, was wir tun sollten, was unsere Welt braucht, einen Dialog über die Grenzen unserer Ansichten hinwegführen, in einer Zeit, in der die Grautöne immer mehr verloren gehen zugunsten einer vereinfachten Schwarz/Weiß-Sicht auf die Welt?

Es ist tragisch, wenn ein Mensch stirbt, weil ein anderer nicht damit leben kann, dass jener eine Meinung vertritt, die seiner widerspricht.