Karntn is lei ans…

Es stimmt:

Kärnten ist tatsächlich „eins“, sprich: einzigartig.

Das liegt – natürlich – an der wunderschönen Natur in Gestalt von Bergen und Seen mit teilweise Trinkwasserqualität, das liegt bestimmt an der südländischen Gemütlichkeit seiner Einwohner und dem rustikalen, aber nicht zwingend unsympathischen Charme der Menschen im südlichsten Bundesland Österreichs.

Leider liegt es aber auch daran, dass dieses Bundesland der einzige Fleck auf unserem Erdenrund zu sein scheint, wo ein Landeshauptmann ohne jede politische Konsequenz eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs als „Fehlentscheidung“ diskreditieren kann.

Man muss sich wirklich langsam fragen, was das für ein Land ist, beziehungsweise welche Menschen hier leben, die es sich gefallen lassen, von einer bestimmten politischen Gruppierung und ihrer Klientel für deren fragwürdige, im globalen Maßstab genommen lächerliche „Ideale“ in Geiselhaft genommen zu werden.

Mag sein, das alternative Angebot anderer Parteien in Kärnten ist noch trister als jenes der aktuell an der Macht befindliche Clique. Somit ist ein Regierungswechsel eher unwahrscheinlich.

Aber was spricht eigentlich dagegen, dass all jene Kärntnerinnen und Kärntner, die sich nicht länger für dumm verkaufen lassen wollen, eine zivilgesellschaftliche Aktion – etwa in Gestalt einer Großkundgebung oder einer Unterschriften-Sammelaktion – starten, aus der klar hervorgeht, dass sie nicht einverstanden sind mit dem politischen Kasperltheater, das ihr Bundesland national und international über seine Schönheit hinaus bekannt macht?

PS:

Dass sich besagter Landeshauptmann Gerhard Dörfler plötzlich als Verfassungsexperte geriert, der ein korrektes von einem „Fehlurteil“ des Verfassungsgerichtshofs zu unterscheiden vermag, ist überraschend.

Noch vor kurzem wurde seine Beteiligung an einer Ortstafelverrückung zusammen mit dem damaligen Landeshauptmann Jörg Haider von der Justiz als strafrechtlich irrelevant erkannt, weil er, Dörfler, salopp formuliert, als Nichtjurist keine Ahnung davon haben könne, was er da anstelle.